Gardekorps: Ein Versuch der Rekonstruktion

Auf der Suche nach einem praktikablem Reitergewand für meine Darstellung als Ritter des niederen Adels oder als reisender Handwerker war ich mit den Halbkreis und Rechteckmänteln unzufrieden. Derartige Mode bindet meistens eine Hand zur Führung der Kleidung. Mit Freude stieß ich auf die Darstellung von Richard Löwenherz in der „Chronik des Petrus de Ebulo“ (Details hier). Der Entschluss war schnell gefasst, ein derartiges Kleidungsstück zu fertigen.

Den Stoff ließ ich bei Friederike Niestlé färben. Danach begann der Zuschnitt und das Nähen.

Allerdings wollte ich den Soff nicht planlos zerschneiden. Ich begann damit das Gewand aus handgewebtem Bauernleinen zurechtzuschneiden und zusammenzuheften. Als Maßvorlage diente das Buch von Katrin Kania über historische Gewänder. Am Ergebniss konnte man den Faltenwurf und die Passform mit der Quelle vergleichen.

Im Anschluss ging es ans Auftrennen und an das Übertragen auf den schweren Wollstoff.

Nach dem Ausschneiden mit ein wenig Nahtzugabe (Wollnähte sind Dicker als Leinennähte) ging es an das Zusammennähen. Das Bauernleinen war natürlich nicht sinnlos zerschnitten. Es diente ebenfalls als Futter. Das Ergebnis seht ihr hier:

Das Gewand konnte dann auf dem kleinen historischen Weihnachtsmarkt 2019 in Bautzen seine Qualitäten unter Beweis stellen. Was soll ich sagen? Test bestanden!

Weitere Links:

  • http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/11/html/1000.htm
  • https://www.mark-meissen-1200.de/austattung/gewandung/mantel-cappa-gardecorps

Ein Gedanke zu „Gardekorps: Ein Versuch der Rekonstruktion

  • August 26, 2021 um 6:09 pm
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    👍 gefällt mir sehr….

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