Bauanleitung eines Scherenstuhls
Wir übernehmen keine Garantie für die Richtigkeit der hier vorgestellten Anleitung. Diese Anleitung ist nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Biitte beachten Sie, daß hier auch Tips genannt werden, die bei unsachgemäßer Handhabung zu schweren Verletzungen führen können! Wir übernehmen keine Haftung weder für die Richtigkeit hier genannten Techniken noch für den Erfolg der Anleitung. Ebenso übernehmen wir keine Haftung bei Verletzungen.
Benötigte Werkzeuge und Rohstoffe
- Bausatz für einen Schrenstuhl
- Holzkaltleim
- Stemmeisen (6mm, 10mm, 20mm)
- Feilen
- Schleifleinen
- Holzbesenstiel
Ausstemmen der Rechtecklöcher
Die Position der Rechtecklöcher ist bereits im Rohling vorgefräst. Die Ecken müssen nun noch rechteckig ausgestemmt werden. Hierzu wird mit einem 6er oder 10er Stemmeisen die Ecke ausgearbeitet. Es geht auch auf die mühsame Art mit Schlüsselfeilen.
Bei diesem Arbeitsschritt ist es wichtig, die Deckungsgleichheit der Rechtecklöcher sicher zu stellen. Hierzu jeweils die inneren und äußeren Stuhlbeine Übereinander legen. Wichtig dabei ist auch, die Gelenkbolzen mit einzusetzen.
Herstellen der Rechteckzapfen
Die Rechteckzapfen an die einzelnen Querstreben müssen mit der Säge geschnitten werden. Es sind zwei verschiedene Sorten an Streben im Bausatz enthalten. Zwei Stück besitzen Radien und zwei Stück besitzen eine Fase. Die Streben mit Radius sind für die obere Verbindung, die gefasten für die unteren Verbindungen.
Eine Runde und eine gefaste Stange sind zuerst um die die Stärke von zwei Stuhlbeinen zu kürzen. An diese werden nun die Zapfen in der Größe der Rechtecklöcher anzuarbeiten. Hiezu zuerst die Tiefe des Zapfens (Stuhlbein + 3mm) anreißen und danach die Maße des jeweiligen Zapfenloches mittig anreißen. Bitte dabei beachten, daß die Querstreben nicht Quadratisch sind und in Richtung der Rechtecklöcher verlaufen müssen. Mit den Zapfen selbst, kann auf die jeweilige Größe des Rechteckloches angepaßt werden. Bitte die Position zur eindeutigen Erkennung markieren!
Die Zapfen müssen so geschnitten werden, daß sie straff und ohne Gewalt eingesteckt werden können. Durch zu straffes Einschlagen kann der Kopf der Stuhlbeine zerspringen!
Wenn die Zapfen passen, kann der Schnitt für die Keile gesetzt werden.
Verleimen des inneren Teiles
Nachdem die ersten beiden Querstreben des Innenteils geschnitten sind, kann der innere Rahmen verleimt werden. Der Zapfen wird dazu mit Leim eingestrichen und durch das Rechteckloch gesteckt. Von der Außenseite wird Leim in den Schlitz gedrückt und der kleine Keil vorsichtig(!) Eingeschlagen. Der Keil ist vorher auf die nötige Breite zu kürzen. Zum einfachen Ausrichten kann eine Strebe mit einem rechten Winkel und Schraubzwingen fixiert werden. Wenn kein geeignetes Stück zur Verfügung steht, eignet sich auch ein Kantholz.
Verleimen des äußeren Teiles
Nach dem Trocknen des inneren Teiles kann der äußere Teil des Stuhles gefertigt werden. Hierzu die Zapfen in der gleichen Weise schneiden, wie oben beschrieben. Die Maße der oberen und unteren Querstrebe unbedingt vom bereits gefertigtem innren Teil übertragen.
Zum Verleimen verfahren wie beim inneren Rahmen. Nach dem Verleimen sofort beide Stuhlhälften zusammen setzen und die Bolzen der Gelenke einsezten. Eine kurze Funktionsprobe der Scheren erspart viel Nacharbeit.
Verputzen der Stuhlhälften.
Nach erfolgter Trocknung kann mit dem Verschleifen der überstehenden Zapfen bekonnen werden. Hilfreich ist hier ein Bandschleifer. Die traditionelle Methode mit einem Putzhobel kann auch angewandt werden.
Verbinden der Stuhlhälften.
Bevor die Bolzen der Scherengelenke endgültig eingesetzt werden, sollte die Bohrung geschliffen werden. Am besten hat sich hierfür ein Stück Besenstiel mit fixiertem Schleifleinen erwiesen.
Die Bolzen können nun mit der dünneren Seite voran von der Innenseite her eingesetzt werden. Nur der dickere Rand darf mit Leim bestrichen werden. Nach erfolgtem Einsetzen sollte eine Funktionsprobe erfolgen, zum Trocknen sollte allerdings der Scherenstuhl zusammengeklappt sein.
Nach dem Trocknen des Gelenkes muß die Innenseite verschliffen oder verputzt werden.
Feinarbeiten
Nach dem Trocknen der Gelenke kann die Funktion getestet werden. Sollte der Stuhl sich nicht einfach schließen und öffnen lassen, muß an den Köpfen an den inneren Stuhlbeinen ein wenig nachgeschliffen werden.
Die Oberfläche des Stuhles kann nach dem Schleifen mit Leinölfirnis behandelt werden. Hierzu ist es besonders wichtig, alle Leimreste sorgfältig abzuschleifen damit an dieser Stelle keine Farbänderung eintritt.
Damit wäre der Bau der Holzkonstruktion eines Scherenstuhls abgeschlossen. Nun kann mit der Herstellung der Sitzfläche begonnen werden. Je nach Geschmack kann Leinen oder Leder verwendet werden.